Ausgezeichnete Partnerschaft

Synodaler Fachausschuss Rwanda

Kinderfamilienprojekt erhält internationalen Preis

Kreis Bad Kreuznach/Kigali (Ruanda). Das Kinderfamilienprojekt des evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan erhielt den Partnerschaftspreis der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).

Die Gemeinschaft von 35 Kirchen und der von Bodelschwingh’schen Stiftung in Deutschland, Afrika und Asien zeichnet damit innovative Beispiele für den Kampf gegen Kinderarmut aus. So erfährt die langjährige Partnerschaft des Kirchenkreises mit der Presbytery Rubengera in Ruanda eine internationale Würdigung.

Im Rahmen der Vollversammlung der VEM, die noch bis zum kommenden Samstag, 8. Oktober, in der ruandischen Hauptstadt Kigali tagt, nahmen Andréanne Kabazayire und Emmanuel Hakizimana die Auszeichnung entgegen. Stolz und gerührt reagierten die Vorsitzende des Diakonie-Komitees und der Präsident des Partnerschaftsvereins auf die Würdigung der jahrelangen Zusammenarbeit zwischen der afrikanischen Region im östlichen Afrika und dem rheinischen Kirchenkreis. Begleitet wurden beide von Pfarrerin Albertine Nyameza, der Präsidentin (Superintendentin) der Presbytery Rubengera sowie Dr. Pascal Bataringaya, Kirchenpräsident der Eglise Presbytérienne au Rwanda.

„Es ist schön, dass die Partnerschaft ausgezeichnet wurde“, erklärte Bataringaya. „Der Name ‚An Nahe und Glan‘ hat bei uns einen sehr guten Klang und wir freuen uns über die vielen Menschen, die die Beziehung über viele Jahre hinweg so lebendig gehalten haben.“ Der Kirchenpräsident erinnert sich gerne an viele Besuche im Kirchenkreis, bei denen sich persönliche Freundschaften entwickelt haben, die bis heute bestehen. „das war immer ganz toll“, erinnert er sich. Die gleiche Ehrung wurde einem Musicalprojekt von Jugendlichen aus den benachbarten Kirchenkreisen Simmern-Trarbach sowie Wetzlar und Braunfels mit jungen Leuten aus Botswana und Namibia zuteil.

„Ich bin stolz, dass zwei Projekte aus der rheinischen Kirche für ihre Aktivitäten in der Partnerschaftsarbeit diese Anerkennung erfahren haben“, äußerte sich Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Leiterin der Abteilung Theologie und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Das zeigt, dass es im ländlichen Raum viele aktive Menschen mit guten Ideen gibt, die sich so engagiert für die Ökumene einsetzen und Initiativen auf den Weg bringen.“

Vor den Delegierten der Vollversammlung lobte die Leiterin der Deutschland-Abteilung der VEM, Angelika Veddeler, die aktive ehrenamtliche Partnerschaftsarbeit. Die Bekämpfung von Kinderarmut und die innovative Wirkung eines Projekts waren nach ihren Worten Kriterien für die Vergabe des Preises. „Er soll dazu ermutigen, auch ungewöhnliche Wege in der Partnerschaftsarbeit zu gehen“, erklärte sie. Jeder der insgesamt drei Ausgezeichneten erhält 2 500 Euro als Preisgeld. Es soll wiederum den Kinderfamilien zugutekommen.

„Kinderfamilien in Ruanda brauchen Hilfe“ unterstützt seit zehn Jahren elternlose Kinder und Jugendliche in Rubengera. Nach dem Genozid in Ruanda 1994 gab es viele verwaiste Kinder und Jugendliche, die als Kinderfamilien zusammen lebten. Sie lebten alleine in den Hütten der Eltern. Seit 2006 finanziert der Synodale Fachausschuss Ruanda (SFR) das Projekt über Patenschaften und Einzelspenden. Zu Beginn waren 407 Kinderfamilien mit insgesamt 1 526 Kindern und Jugendlichen auf Hilfe angewiesen, nach neun Jahren hat sich die Zahl auf 375 Familien mit 1 305 Kindern reduziert.

 6. Oktober 2016, Marion Unger 

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Internationale Anerkennung für das Kinderfamilienprojekt: Andréanne Kabazayire, Albertine Nyaneza und Emmanuel Hakizimana (von links) nahmen der Partnerschaftspreis der Vereinten Evangelischen Mission entgegen. Marion Unger bringt das äußere Zeichen der Anerkennung mit in den Kirchenkreis An Nahe und Glan. Rechts: der Generalsekretär der VEM, Volker Martin Dally.

 
Pressemitteilung
Evangelischer Kirchenkreis An Nahe und Glan
- Evangelische Kirche von Bingerbrück bis Becherbach, von Meisenheim bis Münchwald -